Woran denkt ihr, wenn ihr euch Hong Kong vorstellt? Wolkenkratzer, Berge, ehemalige britische Kolonie …?
Chris und ich wollten uns nun auch ein bisschen der kulturellen Seite Hong Kongs widmen. Am besten natürlich wieder kostenlos. Unser Reisebudget dankt es uns. Und es gibt hier auch einiges for free zu entdecken.
Besonders schön anzuschauen sind die Chi Lin Nunnery (errichtet in den 1930er Jahren) und der angeschlossene Nan Lian Garden (2006).
Vielleicht weil wir unter der Woche dort waren, konnten wir die Ruhe im Park genießen und dem Stadttrubel für ein/zwei Stündchen entfliehen. Der Park liegt nur 5 Minuten zu Fuß von der MTR Haltestelle Diamondhill entfernt und befindet sich inmitten von Hochhäusern und Schnellstraßen. Trotzdem ist es relativ ruhig dort und der Baustil bildet einen schönen Kontrast zur Moderne.
Da man auf dem gesamten Gelände allerdings nicht trinken oder essen darf, sollte man besser nicht während der Mittagshitze dort sein.
Highlight des Gartens ist der chinesische Pavillon, dessen Gold bei Sonnenschein so richtig strahlt. Ja Sonnenschein, richtig gelesen, auch an Tag 3 und 4 Sonne pur und blauer Himmel. Was ist nur mit der Regenzeit los? :D
Um wieder etwas Kraft durch Nahrungsaufnahme zu tanken, ist unser nächster Anlaufpunkt Mong Kok gewesen. Im Stadtteil Mong Kok ist es wuselig. Sehr, sehr wuselig, lauter aber auch sehr viel günstiger.
Durch geschäftige Straßen treiben lassen steht hier auf dem Programm sowie einige Reiseführerhighlights: Sneaker Street, Ladies Market, Flower-, Bird- und Goldfishmarket. Bei den Tiermärkten muss man natürlich selber entscheiden, ob man sich das anschauen möchte. Uns gefällt dieser Stadtteil Hong Kongs aber vor allem, weil er mit dem abendlichen Trubel und Neon Lichtern so unterhaltsam ist.
Außerdem gibt es hier auch viele Street Food Stände. Wir haben tatsächlich einiges an typischem Essen in Hong Kong probiert und dies zu tun, lieben wir in neuen Städten ganz besonders. Es hat etwas Abenteuerliches an sich und ist oft einfach lecker.
Unsere Favoriten:
Fishballs
An unserem Stand gab es diese in zwei Sorten. Mit und ohne Chilli. Die Dame neben uns war so freundlich zu übersetzen und empfahl uns (Stichwort delicious) die Variante mit Chilli zu nehmen. Zum Glück kein Fehler hinsichtlich Schärfe. Die Fishballs schmecken dem Namen nach nach Fisch und haben dabei eine Surimi ähnliche, festere Konsistenz. Man piekst diese Bällchen einfach auf und lässt sie sich schmecken. Wir fanden diese entgegen dem ersten optischen Eindruck sehr schmackhaft.
Egg Waffles
Ein Naschspeisetraum zum Mitnehmen. Es gibt sie in mehreren Geschmacksrichtungen, aber wir haben uns für den Klassiker mit Schokolade entschieden. Nichts geht über Schokolade. Sie schmecken tatsächlich knuspriger und etwas mehr nach Ei, als unsere europäischen Waffelarten.
Roasted Duck und Roasted Chicken
Ersteres ist eine Spezialität in Hong Kong. Saftiges Fleisch, knusprige Haut und eine wahnsinnig leckere, würzige Marinade. Dazu bekommt man (eher weniger spannend) Reis und eine Salatbeilage.
Eines muss man sagen, nämlich dass Fleisch in Hong Kong immer unglaublich gut gewürzt, mariniert und, vor allem in den Nudelsuppen, butterzart ist. Zumindest bei allem, was wir probiert haben. Was Chris und mir persönlich nicht gefallen hat, ist, dass so gut wie alles am Knochen serviert wird und man dies anhand der Bilder in der Speisekarte nicht erkennen kann. Dies ist aber nur unsere persönliche Meinung.
Mong Kok hat zudem viele kleine günstige Restaurants, die hauptsächlich Noodle Bowls servieren. Selbst Restaurantketten sind nach unserer Erfahrung hier etwas günstiger als im restlichen Teil Hong Kongs. Verhungern wird man hier also nicht. Wir haben selbstverständlich nicht alles an einem Tag verkosten können und es gäbe noch so viel mehr zu probieren.
Möchte man die „Altstadt“ Hong Kongs aufsuchen, sollte man in den Stadtteil Central fahren. Dort angekommen haben wir uns für den Self Guided Walk der App „My Hong Kong Guide“ entschieden.
Doch STOP: nach Verlassen der MTR Station Central wurden wir von der alten Tram Hong Kongs abgelenkt.
„Scheint ja nur in zwei Richtungen zu fahren…“. „Kostet pro Fahrt ja nur 2,60 HKD“…. „Einfach mal einsteigen???“ Und schwups eingestiegen und auch gleich einen Platz ganz vorne ergattert. Die zweistöckigen Trams werden auch DingDings genannt - erschließt sich einem sofort, wenn man ein paar Meter mitgefahren ist. Unser Fahrer war besonders großzügig damit, zur Warnung die Glocke zu läuten. Wir sind einmal bis zur Endhaltestelle Kennedy Town und wieder zurück gefahren. Unser Tipp für eine günstige Stadtrundfahrt.
Doch nun zurück zum Old Central Walk. Vorbei an Posesssion Street, Soho Street Art und dem Man Mo Tempel. Dieser ist den Göttern der Literatur (Man) und des Krieges (Mo) geweiht. Und (für uns kurios) wurde zu kaiserlichen Zeiten besonders vor Prüfungen angebetet. Die Weihrauch- und Sandelholzdüfte machen einen ganz andächtig beim Betrachten der Tempelanlage und sind ein tolles Fotomotiv.
Von hier aus ist es nicht mehr weit nach Soho (siehe unseren ersten Hong Kong Beitrag). Diesmal haben wir uns auf die kleinen Szene Cafés konzentriert und einen Iced Coffee nach dem anderen getrunken.
Am letzten Tag in Hong Kong haben wir uns nach Ruhe und Entspannung gesehnt. Da unser winzig kleines Zimmer zwar richtig niedlich ist, aber nicht für einen ganzen Tag zum Verweilen einlädt, sind Chris und ich in den Kowloon Park gelaufen. Eine schöne Parkanlage mit ganz vielen Bänken im Schatten. Es gibt hier angrenzend auch ein Freibad und die Avenue of Comic Stars. Leider kannten wir nicht eine einzige Figur. Vielleicht ändert sich dies noch auf unserer Reise durch Asien. Sogar Flamingos lassen sich im Kowloon Park beobachten.
Der Kowloon Park war zwar nicht überlaufen, aber viele Einheimische suchen wie wir die Ruhe des Parks zur Entspannung auf. Und für uns mal wieder krass: warum gibt es selbst in öffentlichen Parkanlagen Hong Kongs kostenloses, schnelles Internet und bei uns teilweise nicht mal in Hauptfußgängerzonen der Großstädte? Für uns toll, da wir so unsere Tablets zücken konnten.
Hong Kong bleibt uns als moderne Großstadt in Asien in Erinnerung, die uns begeistert hat. Man kann hier so viel erleben, kulinarisch genießen und blickt dabei auf eine Skyline, die durch das Meer auf der einen Seite und durch grüne Hügel auf der anderen eingerahmt ist.
Wir haben längst nicht alles gesehen und man könnte mit all den angebotenen Ausflügen in die Natur rund um Hong Kong länger dort verweilen, ohne dass einem langweilig wird.