Chiang Mai eine von Bergen umgebene alte Handwerkerstadt. Für eine asiatische Stadt fühlt es sich hier deutlich ruhiger und entspannter an, sodass man auch gerne zu Fuß die Stadt erkundet.
Umrahmt von einer Stadtmauer inklusive Wassergraben, fällt uns als erstes auf, dass sich noch stärker als sonst an jeder Ecke ein neuer Tempel finden lässt. Wir haben nur einen ganz kleinen Teil der vielen Tempel gesehen und können deshalb schwerlich behaupten, dies seien die schönsten. Uns sind diese für uns schönsten Tempel Chiang Mais in Erinnerung geblieben:
Eine kleine Ruheoase inmitten der Altstadt. Der Garten und der angelegte Lotusteich laden zum Verweilen ein. Während man den trägen Welsen im Wasser zuschaut, blickt man gleichzeitig auf bunte Papierlaternen und auf einen Bambussteg in der Mitte des Teiches. Diesen zu betreten erfordert ein bisschen Mut. Es war etwas wackelig.
Hierbei handelt es sich um ein kleines Tempelgelände, für das man sogar Eintritt zahlen muss. Besonders interessant fanden wir es, unser chinesisches Tierkreiszeichen herauszufinden und dann anschließend draußen ein Foto mit einer kleinen Statue davon zu schießen. Während Senta ein Drache ist, ist Chris ein Tiger.
Einen besonders schönen Blick von oben über die Stadt Chiang Mais hat man vom Berg Doi Suthep. Um dort hinzukommen, muss man schon einige Fahrminuten einplanen, da sich die Straße in Serpentinen nach oben schlängelt. Wir haben uns ein rotes Taxi für unsere Gruppe inkl. Fahrer gemietet.
Am Parkplatz angekommen, ist man aber noch lange nicht am Ziel. Über 200 Stufen, flankiert von zwei Naga-Schlangen, kämpft man sich bis zum Tempel hinauf. Hoch oben thront ein vergoldeter Chedi über der Stadt, der eine Reliquie Buddhas bewacht, und ist gleichzeitig das Wahrzeichen Chiang Mais.
Jeden Samstag verwandelt sich die ganze Straße in einen Nachtmarkt. Da Chiang Mai viele Künstler beherbergt, findet man hier sogar wunderschöne Mitbringsel, die besonders sind. Ein paar Ohrringe landeten bei Senta in der Tasche.
Daneben gibt es natürlich auch leckeres Street Food und jede Menge Getränke. Kurioserweise gab es sogar Sushi, von dem wir aber lieber die Finger gelassen haben, da es ungekühlt war. Lieber griffen wir zu den altbekannten Satayspießen.
Wiang Kum Kam beschreibt nicht nur einen Tempel, sondern ist ein ganzes Areal 5km südlich von Chiang Mai, dass ehemals eine königliche Residenz war. Das Gelände ist so weitläufig, dass man es nur schwerlich zu Fuß erkunden kann. Wir haben uns stattdessen mit einer Mischung aus Planwagen und Bus durch das Gelände fahren lassen. Uns hat die Anlage umgehauen, da es ein Mix aus wunderschönen Tempeln und Ruinen ist, die an die Tempel in Ayutthaya erinnern.
Wer nach Chiang Mai kommt, kommt sicherlich nicht nur wegen der (schönen) Stadt hierher, sondern auch um die tolle Umgebung zu erkunden. Viele Ziele lassen sich hier prima mit dem Roller erkunden, dass Fahren in der etwas hügligeren Umgebung macht einen Mordsspaß. Unsere drei tollsten Ausflüge um Chiang Mai herum waren folgende.
1,5 Stunden außerhalb von Chiang Mai findet man diese kleine stilvolle Oase. Das ganze Anwesen wirkt sehr gepflegt und hochwertig. Mit höchster Sorgfalt wird hier rein biologischer Tee angebaut und verarbeitet. Bucht man dort eine Tour (550 Baht/P.) bekommt man eine 3-stündige Tour über das Gelände und man erfährt sehr viel Wissenswertes über die Herstellung von Tee. Das Witzigste ist aber, dass man sich ein Teekörbchen aufschnallt und selber zum Pflücken loszieht. Na gut, nicht alle waren von Beginn an fleißig...
Unser Guide, ein lustiger, älterer Herr, zeigte uns mit viel Passion und Geduld, wie man den Tee pflückt und was den Unterschied zwischen weißem, grünen und schwarzem Tee macht. Nur die jüngsten Blätter werden gepflückt (heller Grünton) und dabei muss man darauf achten, dass für weißen Tee nur das kleinste Blatt, für grünen Tee die zwei kleinsten und für schwarzen Tee der ganze Trieb gepflückt wird. Aus diesem Grund ist weißer Tee der teuerste, da man diesem mit der Hand pflücken muss. Schwarzen Tee hingegen bekommt man fast überall und wird auch vornehmlich mit Maschinen geerntet.
Schon sehr mühsam, wenn man es selber nachmacht. 15 Minuten hatten wir Zeit unser Körbchen selber zu füllen. Na ja guter Witz, wir haben es jeweils nicht mal geschafft, den Boden des Körbchens zu bedecken. Die Ernte unserer Gruppe wurde gesammelt und sortiert. Traurigerweise haben wir alle nur so ca. 150 g gesammelt, Lange nicht genug für eine Tasse Tee.
Macht aber nichts. Wir haben noch viel über den Verarbeitungsprozess gelernt und viel über die Teepflanze erklärt bekommen. Eine neu ausgesäte Teepflanze benötigt 5 Jahre bis zur ersten Ernte. Alles in allem ist es kein Wunder, dass wirklich guter Tee teuer ist. Chiang Mai und die nördlichen Regionen Thailands eignen sich besonders wegen dem kühleren Klima für den Teeanbau.
Auch inkludiert in der Tour war eine Teeverkostung am Ende der Tour und ein paar Cracker gab es gratis dazu. Schleckermäulchen Senta freute sich über noch etwas anderes: die Hausherrin hat täglich eine andere selbstgemachte Nachspeise auf dem Menü. An diesem Tag gab es Käsekuchen mit selbstgemachtem Mangosorbet. Hmmm, unglaublich lecker.
Wir sind so froh diesen Ausflug gemacht zu haben, da man dort gespürt hat, dass sich die Mitarbeiter wohlfühlen und sich freuen, an diesem guten Produkt mitzuarbeiten. Wir können also den Besuch der Araksa Teeplantage nur empfehlen.
Da wir die Tour morgens um 11 Uhr gemacht haben, hatten wir Zeit für den Besuch eines Wasserfalls, nur 15 Minuten außerhalb von Chiang Mai.
Der Mae Sa Wasserfall hat uns vor allem wegen der leichten Erreichbarkeit gefallen. Es ist ein Wasserfall, der über mehre Kaskaden nach unten rauscht und an 7 Stellen, auf verschiedenen Höhen zum Baden einlädt. Es bleibt also einem selbst überlassen, wie weit man den Pfad entlang schlendern möchte.
Das Wasser war erfrischend und nicht zu kalt. Chris konnte es sich auch nicht nehmen, unter den Wasserfall zu klettern. Überfüllt war es zum Glück nicht, den typisch-thainländischen Souvenirparkplatz gab es natürlich trotzdem.
Einmal Elefanten ganz nahe sein und das ohne schlechtes Gewissen. Diesen Traum kann man sich in Chiang Mai erfüllen. Einen geeigneten Anbieter zu finden ist allerdings nicht so einfach. Chiang Mai war schon immer das Mekka Thailands für jegliche Bespaßung der Touristen mit Elefanten.
Und genau dafür sind wir eben nicht gekommen.
Viel zu viele Elefanten werden immer noch in der Unterhaltungsbranche ausgebeutet und misshandelt, sodass diese erhabenen Giganten oftmals körperlich geschunden werden und Verletzungen davon tragen. So etwas wollen wir natürlich nicht unterstützen und waren auf der Suche nach einem Sanctuary für Elefanten, die aus der Gefangenschaft gerettet wurden und ihren Lebensabend nun in schöner Umgebung genießen können.
Natürlich hat sich der Trend, dass Touristen nicht mehr auf Elefanten reiten möchten, auch in Thailand herum gesprochen. Deshalb schießen "Sanctuarys" wie Pilze aus dem Boden und leider sind viele davon, alles andere als seriös. Wird z.B. Elefantenreiten weiterhin angeboten, dann lieber Finger weg vom Touranbieter.
Wie findet man also ein seriöses Elefanten Sanctuary?
Gute Recherche ist hier wichtig. Wir fragen am liebsten vertrauenswürdige und kundige Einheimische um Rat. Für uns hat es sich richtig angefühlt auf der Araksa Teeplantage nachzufragen, welches der Sanctuarys in der Umgebung tatsächlich hilfsbedürftige Elefanten auf artgerechte Weise aufpäppelt und pflegt. Dabei haben wir das Ra Tong Elephant Sanctuary empfohlen bekommen und diese Wahl war richtig.
Wir wurden morgens von der Organisation direkt aus unserem Hotel abgeholt und hingefahren. Auf dem großen Gelände angekommen, stieg unsere Aufregung. Schon von oben haben wir einige Dickhäuter gesehen und konnten es kaum abwarten, bis es endlich los ging.
Aber zuerst mussten wir uns umziehen. Über unsere Badesachen zogen wir Baumwollkleider, „Fits all Sizes“, drüber und sahen unglaublich stylisch aus. Chris, der Arme, sah aus wie eine abgehalfterte Vogelscheuche mit seinem kaputten Strohhut. Aber irgendwie auch ganz witzig und später wussten wir wieso.
Nach diesem Outfitwechsel bekam unsere Gruppe eine allgemeine Anweisung darüber, wie man sich gegenüber den Elefanten verhalten soll. Wo ihr toter Winkel ist und dass man sich nie von hinten einem Elefanten nähern soll. Das löst in ihnen Panik aus. Sie waren es gewohnt, dass sich von hinten ihre ehemaligen Aufseher näherten und damit Schmerzen einhergingen.
Auch ein paar Fakten bekamen wir erzählt. Während es in der Industrie mittlerweile verboten ist, Elefanten einzusetzen, ist es in der Unterhaltungsbranche leider immer noch erlaubt. Der Unterhalt von Elefanten ist sehr kostspielig, da die Dickhäuter zwischen 200 bis 300 kg pro Tag an Nahrung zu sich nehmen müssen. Der Großteil ist Gras.
Wir durften ein besonderes Leckerli zubereiten. Ein riesiger Haufen Zuckerrohr lag vor uns und unsere Aufgabe war es, mundgerechte Stück zuzuschneiden. Gar nicht so einfach da wir “nur“ rostige Hackebeile in die Hand bekamen. Und dann ging es endlich los. Mit voll gepackten Taschen marschierten wir auf das große Gelände. Lange blieben wir nicht alleine, denn die Elefanten wussten natürlich genau, was wir dabei hatten
Es ist atemberaubend, wenn ein solcher Riese auf einen zu läuft und sichtbar gierig auf das Zuckerrohr in der eigenen Tasche ist. Einfach Ruhe bewahren, Zuckerrohr raus und den Elefanten machen lassen. Mary Lou und Senta kamen sich besonders nahe. Senta hatte danach überall Schlamm. In den Haaren, auf der Stirn und auf dem T-Shirt sowieso. Das war aber gar nicht schlimm, da es nun erst richtig matschig wurde.
Elefanten können ihre Körpertemperatur nicht selber regeln, da sie nur an den Fußnägeln schwitzen. Deshalb lieben sie kühle Schlammbäder und eine Massage dabei, wird auch nicht abgelehnt. Das heißt aber auch, dass wir als nächstes mit Mary Lou zusammen ins Schlammbad durften. Es war überraschenderweise nicht so eklig wie gedacht, auch wenn wir bis zur Hüfte im Matsch standen und aufpassen mussten, dass sich die liebe Mary Lou nicht auf unsere Füße fallen lässt.
Der nächste Programmpunkt war ein Bad im See. Mary Lou ist aber eine ganz spezielle Elefantendame und hasst Wasser. Es dauerte eine ganze Weile bis sie sich freiwillig ins Wasser bequemte. Uns hat es zumindest gut getan.
Es war ein einmaliges Erlebnis für uns Elefanten so nahe zu kommen. Auch wenn die Dusche danach dringend nötig war. Nach einem kleinen Mittagessen ging es schon wieder zurück ins Hotel.
Das Ra Tong Elephant Sanctuary hat auf uns einen sehr guten Eindruck gemacht und wir bereuen es nicht, dort gewesen zu sein.Die Gruppen waren leider nicht so klein wie gedacht. Hier sind wir zwiegespalten, ob wir das verurteilen wollen oder nicht. Die Elefanten wurden zu nichts gezwungen und konnten sich jederzeit zurückziehen. Ein paar weniger Leute, vielleicht auch zu einem höheren Preis, wäre aber schöner gewesen.